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Die Geschichte von Hermann und Molly

Es ist ein kalter Januartag, als das Schicksal sie zusammenführt – den verwitweten Rentner und die junge Dackeldame, die im Stadtpark einfach an einen Baum angebunden worden ist. In ihr Halsband ist der Name Molly eingestickt, aber niemand vermisst sie; so wie auch niemand Hermann vermissen würde. Beide fühlten sie sich einsam und verlassen, aber nun haben sie sich.

Täglich gehen sie ihre Runden durch den Stadtpark; immer linksherum um den Ententeich, denn wenn Hermann rechtsherum gehen will, bleibt Molly einfach stehen. Einige Male sorgen sie damit für Heiterkeit bei Spaziergängern, dann gibt Hermann schließlich auf und lässt Molly fortan ihren Willen. Nachmittags, wenn Hermann seine Kreuzworträtsel macht, liegt Molly auf seinen Füßen. Manchmal fragt er sie nach einem fehlenden Wort; dann legt Molly den Kopf schief und spitzt die Ohren, als würde sie nachdenken. Jeden Abend, bevor sie beide schlafen gehen – Hermann in sein Bett und Molly in ihr Körbchen am Fußende – teilen sie sich noch ein kleines Stückchen Käse. Und wenn Hermann fort war, begrüßt ihn Molly bei seiner Rückkehr mit wildem Schwanzwedeln; in der Schnauze seine zerkaute alte Mütze, die sie heiß und innig liebt. Die Jahre vergehen und Mollys Schnauze wird so grau wie Hermanns Haar.

Eines Tages wartet Molly vergebens auf Hermanns Rückkehr von einem Einkauf. Sie weiß nicht, dass „ihr“ Käse zusammen mit Hermanns linkem Schuh zwischen Glasscherben und Splittern auf einem Zebrastreifen liegt, weil ein Autofahrer auf sein Handy anstatt auf die Straße geschaut hat. Sie weiß nicht, dass Hermann auf der Intensivstation eines Krankenhauses unter Tränen immer wieder ihren Namen flüstert. Aber als er stirbt, spürt sie seine Verzweiflung über die Distanz hinweg. 

Fremde Menschen kommen und nehmen die verängstigte Molly mit, fort von ihrem Zuhause. Während von Hermanns Wohnung aus ein Transporter mit einer Hundebox in die eine Richtung startet, fährt in die andere Richtung ein LKW mit Müllsäcken ab – obendrauf eine zerkaute Mütze. 

Niemand will den traurigen alten Hund, der im Tierheim immer mit dem Rücken zu den Besuchern sitzt. Zwei lange Jahre lang wartet Molly auf Hermann – oder jemanden wie Hermann – aber niemand holt sie nach Hause. Schließlich stirbt sie so einsam und verlassen, wie sie es gewesen war, bevor sie Hermann traf. 

Hermann und Molly hat es nie gegeben, ihre Geschichte ist frei erfunden. 

Und doch trägt es sich ganz ähnlich Tag für Tag zu: Ein Haustier sieht einem ungewissen Schicksal entgegen, während sein Frauchen oder Herrchen plötzlich oder sogar voller Sorge um den geliebten Kameraden stirbt. 

Darum haben wir von Bestattungen Baumann es uns zur Aufgabe gemacht, uns persönlich um solche Tiere zu kümmern, ohne dass das Tierheim oder gar das Ordnungsamt eingreifen muss. Natürlich bieten wir diesen Service kostenlos an, denn es ist unser persönliches Engagement. Wir sorgen dafür, dass der verwaiste Kamerad ein neues Zuhause bekommt und sein Besitzer in Frieden gehen kann. 

Wir hätten auch für Molly einen neuen „Hermann“ gefunden. 

Viele machen sich Gedanken was mit ihren Tieren nach ihrem Tod passiert. Wer sorgt dann für die Lieblinge? Wir sorgen im Rahmen einer Bestattung dafür, dass verwaiste Haustiere nicht im Tierheim landen sondern in gute Hände vermittelt werden. Sowie Bounty (14) und Winni (13) die wir jetzt in ein schönes neues zu Hause vermitteln konnten wo sie liebevoll aufgenommen wurden.